In einem bekannten Film hieß es einst „Ich habe eine Wassermelone getragen.“ Das an sich schien uns jedoch zu einfach, also wurde zum 125-jährigen Bestehen unseres Vereins ein ganz besonderes Vorhaben realisiert - wir haben den Rassegeflügelpark gebaut. Doch wie kam es dazu? Nun das ist eigentlich ganz einfach: In den Verein wollten neue Mitglieder eintreten, welche jedoch keine Möglichkeit hatten selber Geflügel zu halten, bzw. deren Platzverhältnisse nur sehr begrenzt waren. Hier musste eine Lösung her, welche in Form einer „Gemeinschaftszuchtanlage“ geschaffen werden sollte. Die Entscheidung dazu wurde seiner Zeit bei zwei Bier und Moorbock bei Siegfried Thiele im Keller getroffen. Soweit so gut. Die Idee war da, die Entscheidung war da, doch was fehlte nun noch? Richtig: das Grundstück. In Steinhude wurden sich dazu einige Grundstücke angeschaut, jedoch hat es mit diesen nicht geklappt. Der damalige Bürgermeister der Stadt Wunstorf Rolf-Axel Eberhardt hat von dieser Problematik erfahren und hat uns in Großenheidorn ein Grundstück angeboten. Dieses Grundstück schien für uns geradezu perfekt, also hieß es: Zuschlagen!

Geplant wurde der Rassegeflügelpark von Walter Sternberg mit 10 Parzellen, welche auch sofort an interessierte Mitglieder vergeben waren. Im Anschluss an die Planung wurde das Projekt vorgestellt, wurde dann zuerst abgelehnt, doch nach erneuter Vorstellung bei der Stadt Wunstorf wurde das Vorhaben genehmigt.

Am Dienstag nach Pfingsten 2007 war es dann soweit und es konnte der erste Spatenstich zum Bau des Parks erfolgen. Die Firma Kunze aus Neustadt (a. Rbge.) goss die Fundamente für die Blockhäuser, die in jeder Parzelle zu finden sind und errichtete die Zäune welche das Gelände, als auch die Parzellen eingrenzt. Die Blockhäuser selbst wurden von den Mitgliedern in Eigenregie errichtet. Wer sich nun denkt „oh Blockhäuser, wie gemütlich“ dem sei gesagt, dass diese als Ställe fungieren. Das Vereinsheim, als zentraler Anlaufpunkt wurde durch die Firma Brand gebaut.

Bereits im Herbst 2007 konnten die ersten Parzellen „bezogen“ werden und die Adventsfeier 2007 war die erste Veranstaltung, welche im Vereinsheim stattfand. Im April 2008 folgte dann die offizielle Eröffnungsfeier.

Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass das Vereinsheim rein flächenmäßig nicht mehr ausreichend war und wurde 2014 um einen Anbau erweitert. Somit finden nun maximal 60 Personen hier Platz, wobei 35 Personen optimal sind.

Wer sich schon einmal gewundert hat, wie das Logo des Rassegeflügelparks zustande gekommen ist, der wird kurz nach Betreten des Parks die Antwort finden, denn hier befindet sich der Steinhahn auf einem Findling befestigt. Am Anfang dessen Stand die Idee, die Eröffnung des Parks quais „In Stein zu meißeln“ Hierzu bot sich der Findling an, auf dem nun die Eröffnung niedergeschrieben wurde und erst später wurde auf diesem der Steinhahn angebracht, welcher einst von Stefan Ulrich gestiftet wurde.

Jedes Jahr werden wir von ca. 800-1000 Personen besucht. Zum einen zieht der Tag der offenen Tür mit dem traditionellen Hahnenkrähen und buntem Programm jede Menge Besucher an und zum anderen kommen uns mehrere Vereine besuchen um sich den Park und unsere Tiere etwas genauer anzuschauen. Unter den Besuchen befinden sich auch häufig mobilitätseingeschränkte Personen mit Rollatoren, oder Rollstühlen, aber auch Familien mit Kinderwagen. Für diese Personen war es die ersten 11 Jahre eher schwierig selbstständig durch den Park zu kommen, da der Schotter eine stark bremsende Wirkung hat. Um diesen Besuchern das selbsttätige, bzw. leichtere Erkunden der Rassegeflügelparks zu ermöglichen wurde 2018 durch die Firma "Janßens Grüne Dienste" aus Neustadt a. Rbge. OT Hagen ein Weg errichtet. Bei dem Weg handelt es sich um eine sogenannte "wassergebundene Decke", welche durch ein hohe Festigkeit besticht und somit auch für Rollstuhlfahrer, Nutzer von Rollatoren und Familien mit Kinderwagen ähnlich leicht, wie ein Beton- oder Asphaltweg zu passieren ist.

Durch den Bau des Rassegeflügelparks ist der Verein in der Lage immer mehr seiner Veranstatlungen in den eigenen "Räumlichkeiten" durchzuführen, doch eine große Veranstaltung fehlte bisher noch, die bis 2018 an verschiedenen Orten ausgetragen wurde - zuletzt in der Jahsporthalle in Großenheidorn. Es handelt sich dabei um die "Steinhuder-Meer-Schau" - die Vereinsschau des RGZV Steinhude. Niko Riggers, der Ausstellungsleiter, dazu im Ausstelungskatalog von 2019: "Vor 12 Jahren wurde der Grundstein für unsere „Gemeinschaftszuchtanlage“ – den Rassegeflügelpark – gelegt. Damals hätte sicherlich noch keiner daran gedacht, dass hier jemals die Rassegeflügelausstellung stattfinden wird. In den letzten Jahrzehnten führte der RGZV Steinhude seine Schau an vielen Orten durch, doch nun scheint es, dass der Verein an seinem Ziel angekommen ist, denn die Ausstellung findet dort statt, wo für einige Züchter und deren Tiere das Zuchtjahr beginnt." Um die Ausstellung im Park durchführen zu können wurde ein acht mal sechzehn Meter großes Zelt angeschafft. Die Vorteile für den Verein sind enorm. So müssen z.B. die Käfige nicht mehr transportiert werden, ebenso muss auch die Cafeteria nicht mehr eingerichtet werden, da diese direkt im Vereinsheim untergebracht ist, welches über eine kleine Küche mit Geschirrspüler und ausreichend Geschirr, sowie Besteck verfügt. Außerdem besteht kein Zeitdruck mehr bezüglich Auf- und Abbau, denn der Sport- und Spielbetrieb in der Jahnhalle sollte so kurz wie möglich unterbrochen werden.

Im "Corona-Jahr" 2020 blieb der Rassegeflügelpark - der Stolz des Vereins - komplett für die Öffentlichkeit geschlossen. Lediglich Anfang des Jahres konnten das beliebte Preisskat und der Knobelnachmittag, sowie die Jahreshauptversammlung und eine private Feier durchgeführt werden. Mitte März traf der Vorstand dann die schwere, jedoch richtige, Entscheidung alle Veranstaltungen im Rassegeflügelpark bis auf Weiteres abzusagen. Mitte des Jahres konnten dann langsam wieder wenige Mitglieder zur Monatsversammlung kommen, doch die Freude über das langsam aufblühende Vereinsleben wehrte nicht lange und die Versammlungen mussten wieder zum Schutz aller abgesagt werden. Doch nicht nur unsere Versammlungen konnten nicht stattfinden, sondern auch alle Termine, zu denen wir sonst der Öffentlichkeit den Rassegeflügelpark zugänglich machen, mussten entfallen. Unterm Strich können wir nur resümieren, dass das Jahr 2020 auch für den Rassegeflügelpark kein gutes Jahr gewesen ist. Von den sonst so stolzen Zahlen von 800-1000 Besuchern im Jahr waren wir dieses Jahr mit ca. 30-40 Besuchern weit entfernt. Wir hoffen darauf, dass 2021 für alle ein gesundes und besseres Jahr wird.